Vorsicht, Wildwechsel! Sicher durch die dunkle Jahreszeit
Obwohl Wildtiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine das ganze Jahr über auf Futtersuche sind, kommt es in Herbst und Winter besonders häufig zu Wildunfällen auf deutschen Straßen. Denn diese Tiere sind vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv.
Wichtig zu wissen: 40 Prozent der Unfälle mit Wildtieren ereignen sich auf Waldstrecken, 33 Prozent geschehen auf Straßen, die an Feldern entlangführen. Schilder, die vor Wildwechsel warnen, sollten deswegen unbedingt ernst genommen werden.
Torsten Supplitt, Abteilungsleiter und Verkehrssicherheitsexperte der Barmenia Versicherungen in Wuppertal: „Bereits bei einem Aufprall mit 50 km/h wirkt das 25-fache Gewicht eines Wildtiers auf das Fahrzeug ein. Das sind 625 kg bei einem Reh und drei Tonnen bei einem Wildschwein. Wer langsamer fährt, verkürzt nicht nur den Bremsweg, sondern beugt auch schweren Schäden und Verletzungen vor.“
Taucht ein Tier auf der Fahrbahn oder am Straßenrand auf, heißt es abbremsen, Fernlicht ausschalten und kurz hupen. Lässt sich der Zusammenprall nicht vermeiden, sollte eine Vollbremsung vermieden werden, um keine nachfolgenden Fahrzeuge zu gefährden. Auch hektische Ausweichmanöver, die das Fahrzeug in den Gegenverkehr oder Straßengraben lenken, sind oft gefährlicher als ein Wildschaden.
Ist es zu einem Zusammenprall gekommen, sofort die Warnblinkanlage einschalten, die Unfallstelle absichern und die Polizei informieren. Eine Wildunfallbescheinigung ist für die Versicherung nicht mehr zwingend notwendig. Allerdings sollten Fahrer*innen nachweisen können, dass Wild den Schaden verursacht hat. Deshalb ist es ratsam, wenn eine Werkstatt zum Beispiel Tierhaare am Fahrzeug dokumentiert.
Beitragsbild: Zwischen Herbst und Winter sind besonders viele Wildtiere unterwegs. Entsprechende Warnschilder sollten deswegen ernst genommen werden. Hier gilt es, besonders aufmerksam und vorausschauend zu fahren.
Foto: txn-Foto: zlikovec/123rf/Barmenia