Kein Backup? – Kein Mitleid!
Informationsabend Cyber Crime mit dem Landeskriminalamt stößt auf großes Interesse
Das Lebens- und Arbeitsumfeld wird zunehmend digitaler – Online-Banking, smart home, Homeoffice, E-Government sind nur einige Stichpunkte, die verdeutlichen wie digitale Lösungen im Alltag eingesetzt werden. Damit einhergehend entstehen durch diese Funktionen aber auch neue Schwachstellen, die von Kriminellen ausgenutzt werden. Über dieses hochaktuelle und auch spannende Thema berichtete am Dienstagabend Kriminaloberkommissarin Inna Claus vom Landeskriminalamt NRW in der Aula des Kultur- und Bildungscampus Lügde.
Auf Einladung der der Stadt Lügde waren viele Interessentinnen und Interessenten aus Verwaltung, Wirtschaft und der Lügder Vereinswelt gekommen. Die Zahlen die Frau Claus in ihrem Vortrag präsentierte waren tatsächlich gewaltig: Allein in NRW entstehen pro Jahr Schäden in Höhe von 46,6 Milliarden Euro allein durch Cyberkriminalität, die daher eine extreme Gefahr für die Wirtschaft darstellt. Und anders als man es vielleicht vermuten würde sind es nicht nur große Konzerne, die Ziel der Kriminellen sind, sondern insbesondere kleine Unternehmen werden attackiert. Die Angreifer gehen dabei hochprofessionell vor und nutzen kleinste Schwachstellen um beispielsweise Systeme lahm zu legen oder Daten zu klauen. Auf die Frage wer der Anwesenden schon Opfer von Cyber-Crime geworden ist, gingen auch in der Aula einige Hände in die Höhe. Wie man die Gefahr solcher Angriffe reduzieren kann und was man tun kann, wenn es doch zu einem Angriff gekommen ist, erläuterte Kriminaloberkommissarin Inna Claus im Anschluss und hatte damit einige praktische Tipps parat. An erster Stelle nannte Frau Claus eine gute BackUp-Strategie und diese auf verschiedenen Speichermedien. Dabei nannte Frau Claus den wohl eher inoffiziellen Slogan der Strafverfolgungsbehörde für Cyber-Crime: Kein Backup? – Kein Mitleid! Der Spruch ist natürlich etwas überzogen, verdeutlicht aber, dass Vorkehrungen gegen Datenverlust selbst in die Hand genommen werden müssen. Eine gute Firewall, Mitarbeitersensibilisierung, Datenschutz, geeignete Übermittlungswege für sensible Informationen sowie ein Notfallplan „Cybersicherheit“ waren weitere Tipps, die Frau Claus zum Schutz von Angriffen empfahl. Sollte es trotzdem zu einem Angriff kommen, verwies die Kriminaloberkommissarin an die eigens für Unternehmen eingerichtete Kontaktstelle beim LKA: Unter der Telefonnummer 0211 939-4040 oder der E-Mail Adresse cybercrime.lka@polizei.nrw.de stehen rund um die Uhr IT-Experten zur Verfügung, die Betroffene sofort unterstützen. Außerdem appellierte Frau Claus jeden Fall zur Anzeige zu bringen, denn „Was nicht angezeigt wird, kann nicht bekämpft werden!“. In Ihren Fazit machte sie außerdem deutlich: „Cybercrime betrifft alle – Behörden, Unternehmen und Privatleute – gleichermaßen. Die Bekämpfung von Cybercrime ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und es bedarf der Zusammenarbeit aller Akteure!“.
Im Anschluss an den Vortrag bedankte sich Bürgermeister Torben Blome bei Frau Claus und verwies in die Zusammenhang auch an die Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe, die an diesem Abend ebenfalls anwesend war. Frau Elsner erläuterte, dass es aktuell Förderprogramme gibt, durch die Investitionen im Bereich Digitale Sicherheit unterstützt werden. Wer hierzu Fragen hat oder Informationen wünscht, kann gerne am Montag, den 24.04. von 14 bis 16 Uhr zur Unternehmer-Sprechstunde in das Lügder Rathaus kommen oder sich an Frau Elsner unter Tel.: 05231/621471 oder p.elsner@kreis lippe.de wenden.
